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Ort
Mettingen
Datum
26.10.2025 bis 22.02.2026
Zeit
12:00 bis 17:00 Uhr
Kategorie
Ausstellung
Ort | Mettingen |
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Datum | 26.10.2025 bis 22.02.2026 |
Zeit | 12:00 bis 17:00 Uhr |
Kategorie | Ausstellung |
Magie durchdringt Sprache und Alltag: Wir sprechen von der Magie bestimmter Augenblicke oder davon, dass Dingen etwas Magisches innewohnt. Auch im popkulturellen Mainstream feiern okkulte Motive, Astrologie oder esoterische Praktiken wie das Legen von Tarotkarten ein Comeback. Doch was zum Beispiel auf Social Media scheinbar neu auflebt, hat eine lange Tradition: Obwohl lange Zeit als Aberglaube und mit wissenschaftlichen Werten der Moderne unvereinbar heruntergespielt, gar als Störung etablierter Ordnungen sanktioniert, haben mystische, spirituelle sowie esoterische Aspekte und Interessen auch in der Kunst und Kultur eine lange Tradition. Mit zunehmender introspektiver und spiritueller Sensibilität sowie der Diversifizierung und Globalisierung der (Kunst-)Welt der vergangenen Dekaden, verbinden sich insbesondere aktivistische und feministische Anliegen vermehrt mit spirituellen, magischen und okkulten Perspektiven. Was als irrational, abergläubisch oder folkloristisch abgetan wurde, gewinnt nun zunehmend an kultureller und politischer Bedeutung und dient vor Künstler*innen nicht nur als ästhetische Strategie, sondern auch als Form der Selbstermächtigung und Emanzipation gegenüber kapitalistischer und patriarchaler Strukturen.
Die Ausstellung im MAIN SPACE widmet sich künstlerischen Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen – oft aus einer feministischen Perspektive. Dies liegt unter anderem daran, dass das Bild des Weiblichen in der Vorstellung von Magie und Okkultem eine zentrale Rolle einnimmt: Die Faszination für Figuren wie Hexen, Seherinnen oder Hohepriesterinnen findet sich in verschiedensten Kulturkreisen, prägt Vorstellungen bereits seit Jahrtausenden und weckt gleichzeitig sowohl positive als auch negative Assoziationen – von der Hexenverfolgung über die Spiritismus-Bewegung des 19. Jahrhunderts bis hin zu aktuellen Tendenzen, die sich auf Naturmythologien oder Okkultismus rückbesinnen. Gerade diese Frauenbilder dienen als Projektionsflächen misogyner Dämonisierung, die patriarchale Gesellschaftsnormen und -strukturen etablieren und stabilisieren.
Die Künstler*innen nehmen die ambivalenten Bilder des Magischen und Weiblichen auf, verschieben Bedeutungen und fordern Deutungshoheit zurück. Ihre Werke machen deutlich, dass soziale Ordnungen, Regeln und Normen durchaus instabil sind, indem sie Fragen nach Identität(en) provozieren, etablierte Bewertungsmuster unterlaufen und Alternativen eröffnen. Dabei werden Themen wie Körper- und Geschlechterpolitiken, die Zuschreibung von Charaktereigenschaften, weibliche Sexualität und Identifikationsmomente angesprochen.
Das vorurteilsbehaftete Feld des Magischen bietet dabei einen spannenden Spielplatz, um in der Kunst Narrative und Grenzen aufzulösen und Fragen zu stellen: Welche Geschichten werden verhandelt und wie erfahren sie durch den weiblichen Blick eine Reinterpretation? Wie nutzen Künstler*innen ihre multiperspektivischen und intersektionalen Biografien sowie die Vermischung von Glaubenssystemen, um Gesellschaften und ihre Machtverhältnisse zu hinterfragen?